Die Farbe Blau - Eine Betrachtung

Woher kommt blau ?

Das Wort “Blau” stammt vom althochdeutschen blau für schimmernd, glänzend.
Blau ist der Farbreiz, der wahrgenommenen wird, wenn Licht mit einer spektralen Verteilung ins Auge fällt, bei dem das Maximum im Wellenlängenintervall zwischen 460 und 490 nm liegt.
Licht mit dieser Eigenschaft kann auch als Körperfarbe remittiert sein.

Blau kommt zwar in vielen Farbtönen, selten aber als greifbarer Farbstoff in der Natur vor.

 Blautöne ?

Es gibt unendlich viele Farbnuancen bei der Farbe blau. Beispiele hierfür sind: Aquamarinblau, Atlasblau, Bayrischblau, Blassblau, Chinablau, Dunkelblau, Eisblau, Enzianblau, Fayenceblau, Graublau, Grünblau, Heidelbeerblau, Himmelblau, Indigoblau, Indischblau, Jeansblau, Kachelblau, Kobaltblau, Königsblau, Kornblumenblau, Lapislazuliblau, Marineblau, Mattblau, Meerblau, Metallicblau, Lasurblau, Nachtblau, Porzellanblau, Perlmuttblau, Pflaumenblau, Preussischblau, Rauchblau, Saphirblau, Schmutzigblau, Silberblau, Taubenblau, Tintenblau, Trainblau, Türkisblau, Ultramarinblau, Veilchenblau, Venezianischblau, Vergissmeinnichtblau, Violettblau, Warmblau, Waschblau, Wasserblau, Weissblau, Wiwwelblau, Wolframblau, Wolkenblau und Zartblau.

Blau in der Geschichte und Kunst
  • Ägypter, Kreter, Griechen, Römer und unsere eigenen Vorfahren verwendeten leuchtendes Blau zum Färben von Stoffen. Beispiel ist der “Thorsberger Prachtmantel” (Textilmuseum Neumünster). Gefärbt wurde mit blauen Beeren oder blauen Blütenblättern.
  • Die gebräuchlichste Färberpflanze für Blau war im Mittelalter der “Färberwaid”. Im 16. Jahrhundert fanden die Portugiesen Indigo, die “indische Farbe” aus dem Indigo-Strauch, und brachten diese über den Seeweg aus Indien ins übrige Europa.
  • Heinrich VIII wurde als Ritter Blaubart bekannt und steht im Ruf des Mordes an seinen Ehefrauen, so wurde der Begriff auf Frauenmörder übernommen.
  • In der Heraldik gehört blau zu den klassischen Tinkturen. Es gehört wie grün, rot und schwarz zu den heraldischen Farben, im Gegensatz zu den Metallen gold und silber.
  • Vor etwa 120 Jahren, gelang es einer deutschen Chemiefirma, Indigo synthetisch herzustellen. Nicht ohne Ironie wurde die portugiesische Bezeichnung für Blau, “anil” Bestandteil des Firmennamens: “Badische Anilin- und Sodafabrik” nannten sich die findigen Schwaben - BASF.
  • Albrecht Dürer verwendete gern eine andere blaue Farbe, nämlich das “Ultramarin” Das tat auch Leonardo da Vinci bei seiner “Madonna in der Felsengrotte”, deren Auftraggeber ausdrücklich die Verwendung von Ultramarin für den weiten, blauen Mantel verlangte.
  • In Deutschland sprach man im 18. Jahrhundert von der “blauen Blume der Romantik”, als man sich mit besonders gemütstiefer Dichtung beschäftigte.
Blau als Götterfarbe
  • Arduk, der “Herr der Götter” des alten Babylon, als auch der persische Gott Mithras, trug ein blaues Gewand, übersät mit silbernen Sternen.
  • In Ägypten war Blau die Farbe der lebensspendenden Nilgottheiten. Der Gott Chnum, der als “Hüter der Quellen des Nil” über die lebenswichtigen Wassermassen wachte, sass auf einem blauen Thron, der Mantel der bedeutenden Göttin Isis war ebenfalls blau.
  • In Indien werden verschiedene Gottheiten mit blauem Kopf oder blauer Haut dargestellt, ein in Blau gemalter Elefant gilt als Symbol der Erleuchtung. Der Zustand der Materie am Anfang der Welt wird im Hinduismus als “blaues Licht” gedacht.
  • Im Buddhismus Tibets ist Blau das Zentrum und der Ausgangspunkt aller Medidation und aller Symbolik - es bricht aus dem Herzen des erhabenen Gottes Vairocana, des “All-Durchstrahlenden” hervor. Dieses göttliche blaue Licht gilt als die höchste spirituelle Essenz, die Urform allen Bewusstseins.
  • Im Blau des Himmels vermuten wir nordisch germanischen Heiden den Sitz der Götter und guten Geister.
  • Frau Holle, die Himmelsmutter trägt einen weiten, blauen Mantel.
  • Die Gottesmutter “Maria” trägt oft einen weiten blauen Mantel
  • In der Völsungensaga trägt Wotan, als er König Sigmund zu sich holt, einen blauen Mantel.
  • In der isländischen Geschichte von Hörd (Thule Bd. VIII) wird sein Mantel als blaugestreift.
Blau steht für …
  • Blau steht im Volksmund für Adel, Beständigkeit, Bewegungsarmut, Frische, Güte, Himmel, Intellekt, Kälte, Liebeskummer, Mässigkeit, Melancholie, Ordnung, Passivität, Ruhe, Sehnsucht, Seriosität, Tiefe, Treue, Übernatürlichkeit, Unbestimmtheit, Unendlichkeit, Vertrauen, Wahrheit, Wasserzeichen in der Astrologie und Weisheit.
  • Die “Blaue Schleife” steht für die  Initiative für Meinungsfreiheit und Menschenrechte.

Blau und Mythologie
  • Blau ist traditionell die Farbe der guten Geister und der beschützenden Kräfte. Aus diesem Grund werden Türen und Fensterrahmen seit altersher blau gestrichen. Man will damit die guten Geister auf sein Haus aufmerksam machen und die bösen Geister abschrecken.
  • Übelwollende Berggeister erscheinen in den Märchen im blauen Licht und der Geist aus der Flasche entweicht als blauer Dunst.
Blau in der Farbtherapie
  • Blau gibt es in vielen Farbtherapien. Hierzu möchte ich nicht weiter eingehen.
Ein Antistressrezept
  • Stellen Sie ein Glas mit Trinkwasser für 5 bis 10 Minuten auf eine hellblaue Unterlage (Besser ist es, man nimmt einen blauen Edelstein.)
  • Trinken Sie nun das Wasser. Sie werden dann ganz entspannt und beruhigt sein.
Erklärung:
  • Wasser nimmt die “Energie” der Farbe Blau auf. Blau steht für das Unbewusste, für seelische Tiefe, Sanftheit und Stille. Es ist die Farbe des Innenlebens, daher wirkt Blau besänftigend auf Personen, die zu aggressiv und ungeduldig sind.