Nähen von Kleidung

Wenn man sich heutzutage etwas selber nähen möchte, ist das im Prinzip kein Hexenwerk. Man braucht eigentlich nur wenig:
  • Bekleidungsstoff / e
  • Schnittmuster
  • Schneiderkreide, ggf. Kopierstift, Scharfe Schere oder Stoffschere, ausreichend Nähgarn
  • Bügeleisen, Bügelbett
  • Nähmaschine
  • etwas Geduld
Tja, und dann kann es schon losgehen.  Wenn es gut läuft, dann ist ein Kleid innerhalb 24 Stunden fertig. Wenn man mit der Had näht, dann mit etwas Übung ein Wochenende im Lager während des Marktes.

So konfortabel hatten es die "Wikingerinnen" nicht.

Früher war das Herstellen von Kleidung eine echte Herausforderung:
  • Wenn man nicht gerade bei einem Händler teures Tuch kaufen konnte, mußte man sich den Bekleidungsstoff selbst herstellen. Das bedeutet: Wolle spinnen und zu einem Bekleidungsstoff am Gewichtswebrahmen weben. Oftmals webte man die Stücke so, wie sie gebraucht wurden.
  • Hatte man die gewebten Stoffe fertig oder gekauft wurden diese in mühevoller Handarbeit zu den entsprechenden Kleidungsstücken genäht. In Haithabu gab es Funde, die uns sogar Aufschluß darüber geben, welche Sticharten benutzt wurden: 
    • Überwendlichstich 
    • Heftstich 
    • Steppstich 
    • Rückstich 
    • Hexenstich 
    • Schlingenstich
Natürlich wussten sich die Damen auch zu schmücken. Ich bin über die Rekonstruktionsversuche der Museen immer wieder aufs Neue beeindruckt. Mir gefällt die damalige Kleidung sehr.

Übrigens ... Diese Kleidung ist heute auch noch tragbar, weil sie im Vergleich zu anderen Epochen "einfach" und zweckmässig gewesen ist. Nur auf moderne Schuhe, die mehr Halt bieten, möchte ich nicht verzichten wollen..