Aldís Aude Thorvalddottír ist eine heilkundige, mutige junge
Frau, die nach dem Tod des Vaters, eines vermögenden Jarls, mit ihrem
Bruder, gleichberechtete Erbin seiner Ländereien wird. Sie muß mit Hilfe
ihrer Getreuen diese als "Hausfrau" bewirtschaften, während ihr Bruder
auf "Vikingfahrt" ist. Eine Ausnahme in der Zeit um 850 n.Chr., aber
denkbar.
Leider ist sehr wenig über die medizinischen
Praktiken in der Wikingerzeit bekannt. Man nimmt an, dass die Frauen die
praktizierenden „Mediziner“ waren (siehe: Foote and Wilson, The Viking
Achievement, p. 93).
Frauen werden vornehmlich in den
Sagen der „Heilenden“ beschrieben. Da Frauen im Allgemeinen oft im
Vordergrund in den meisten Sagen zu finden sind, sind sie dennoch nicht
oft in dieser Rolle, und auch männliche Ärzte finden wir wenig in den
Beschreibung.
Insbesondere nach der Christanisierung
neigten die Männer in allen europäischen Zusammenhängen dazu, die
offiziellen Titel mit den medizinischen Rollen zu vereinen, obwohl
Frauen in erster Linie in der täglichen Gesundheitsfürsorge in den
Häusern blieben (Ellis-Davidson, Rollen der Nördlichen Göttin, p. 161).