Ich selbst habe Brettchenweben das erste Mal auf einem Mittelaltermarkt gesehen, nachdem mir das Kopftuch einer Darstellerin aufgefallen ist. Wenn schon ein Kopftuch, dann so etwas in der Art, dachte ich mir. Die Borte fand ich wunderschön. Da ich nicht auf den Mund gefallen bin, und gefragt habe, woher man sowas denn bekäme, wurde mir gesagt, dass sie das selbst gewebt hat und mir auch zeigen würde. Alles ganz einfach.
Meinen Nachmittag verbrachte ich also mit den ersten Versuchen. Brettchenweben übt eine gewisse Faszination aus. Es macht Spass, dass mit einfachen Mitteln, aus ein paar Fäden eine schöne Borte entstehen kann.
Ich muß aber zugeben, alles behalten habe ich mir nicht können. So einfach ist das dann also doch nicht. Darüberhinaus hat mir mein Rücken schon nach kurzer Zeit sehr weh getan, und ich fühlte mich "gebunden", etwas "eingeengt" und aufgrund der Sommerhitze war es mir nicht möglich, mich 100% zu konzentrieren.
Aber zuhause habe ich weitere Überlegungen angestellt und einfach mal weitere Informationen zusammen gesucht. Irgendwo habe ich für kleines Geld eine Anlei-tung kaufen können. Aber alles ging irgendwie schief. Alles hochkompliziert formuliert, kaum Bilder. Fachbücher waren da schon nahezu unbezahlbar oder waren aufgrund des Alters nicht mehr oder nur schwer aufzutreiben.
Das Projekt "Brettchenweben" legte ich erst einmal auf Grundeis. Somit beschäftigte ich mich dann doch lieber mit sticken. Auch einige Versuche mit Spinnen und Nadelbinden waren mir zu diesem Zeitpunkt näher.
Im Hobby lernt man viele Menschen kennen. Auf dem Weg kreuzen freundliche und unfreundliche Menschen den Weg, oder auch solche, die sprichwörtlich "Wasser predigen und Wein in vollen Zügen saufen". Auch einige Menschen habe ich getroffen, die mich beeindruckt haben, und denen ich mich heute noch auf eine besondere Weise verbunden fühle. Solche Menschen sind Sven und Tina (Bitventas). Von Tina habe ich die Brettchenweberey so erklärt bekommen, dass ich es dann tatsächlich auch verstanden habe.
Es lag also nicht an mir, sondern daran, dass es einfach etwas länger gedauert hat, bis ich es verstanden habe und jemand die Geduld aufgebracht hat, mir eine Technik auf einem Weg zu erklären, der für mich geeignet gewesen ist. Heute webe ich gerne mit Brettchen, aber auch gerne mit dem Webkamm, was ebenso spannend ist.
Wenn ich Dich nun neugierig gemacht habe, dann freut mich das. Versuche das Weben mit Brettchen doch einmal selbst aus !