Kleidung der Leute in Fulda im Frühmittelalter ?

Darstellungstechnisch lebe ich im Raum Oslo, in der Zeit um 850 n. Chr. Aber natürlich interessiert mich auch, wie die Leute in meiner Heimat gelebt haben. Heute habe ich mich mit der Kleidung beschäftigt. Ich denke, dass die Kleidung, die auch in Franken getragen wurde, auch im Raum Fulda getragen wurde. Hier ist eine Karte aus der Wikipedia, die das Herzogtum Franken um 800 n. Chr. zeigt.


Wobei die skandinavische Frau für meinen Geschmack viel adretter gekleidet gewesen ist ! Betrachtet man allein die Fibeln, die gefunden wurden, kann man als moderne Frau noch große Augen machen. Da fällt mir ein, dass es nichts schöneres gibt, als bei hochsommerlichen Temperaturen ein “keltisches” Peplos zu tragen. Oder wie nützlich eine Gugel bei Kälte auch heute noch sein kann. Aber zurück zum Thema.

Webseite "Gewebte Bänder rund um die Ostsee"

Heute war ich, wie in der letzten Zeit öfter, auf der Webseite "Gewebte Bänder rund um die Ostsee und rund um die ganze Erde", die sehr viele wertvolle Informationen von der verstorbenen Bandweberin Anneliese Bläse beinhaltet.

Es finden sich bemerkenswerte, sehr lesenswerte Artikel:
  • klick hier - Anleitung Teil 1: Kettripsbänder weben - Kurze Einführung in die Grundlagen des Webens mit dem Webekamm und Rückengurt
  • klick hier - Anleitung Teil 2: Weben von gelesenen Mustern 
    • Kurze Einführung in das Weben der gelesenen Muster des Ostseeraumes
    • Hier werden die Kenntnisse vorausgesetzt von Teil 1 (Kettrips weben)
  • klick hier - Artikel "Weben auf dem Fuße und mit dem Schwert"
  • klick hier - Artikel "Das Dreifarbenband aus Litauen"
  • klick hier - Artikel "Die unendliche Kette aus Estland"
  • klick hier - Artikel ""Archaische Muster" aus Estland und Norwegen,  die allereinfachsten gelesenen Muster"
  • klick hier - Artikel "Ripsmuster in 1:1 Technik"
  • klick hier - Artikel "Schachbrettmuster"
Ich persönlich bedanke mich bei den Erben, dass sie die Webseite bis auf weiteres aufrecht erhalten, denn sonst wären diese wertvollen Informationen vielleicht unwiederbringbar weg.

Nicole Müller

Webersprüchlein

Das Leben ist ein Stücklein Zeit
Das still sich webt aus Freud Und Leid.
Die Fäden gehen quer und krauss
Kein Muster finden wir heraus.
Im Himmel werden wir’s verstehen
Wen wir die die rechte Seite sehen.

(Seidenweber Fritz Breidbad, Gruiten)

Kursbegleitende Arbeitsmappe von H. Hergenhan

Ich habe mir die "Kursbegleitende Arbeitsmappe" von Hildegund Hergenhan zugelegt.

Dieses Heft ist ein echter Gewinn, denn es wird nicht nur aus der Praxis das Bandweben erklärt, sondern es finden sich auch viele Muster, die man auch als geduldiger Anfänger nachweben kann.

Natürlich wäre es sinnvoll bei Ihr auch den Kurs zu besuchen, aber das schaffe ich aus gesundheitlichen Gründen noch nicht. Aber ich habe es mir vorgenommen, da Frau Hergenhan bereits als junges Mädchen das Weben von ihrer Mutter gelernt hat. Sie verfügt über ein enormes Wissen, was meine Generation schon gar nicht mehr vermittelt bekommen hat. Es wäre schade, wenn alte Handwerkskunst verloren geht, nur weil unsereins sich nicht bemüht, dieses zu erhalten !

Wer dieses Heft ebenfalls haben möchte, der kann diese für ein Taschengeldpreis plus Porto direkt bei Frau x bestellen (siehe Webseite: klick hier ).

Nach und nach werde ich mir alle Hefte zulegen, denn wo findet man für so wenig Geld so tolle Informationen ? Fachliteratur ist in der Regel sehr sehr teuer.

Drahtschmuck: Armband

Geschickt gestrickt

Die Wikinger waren verrückt nach Schmuck. Auf Marktplätzen brodelte heißes Metall, das die Nordmänner zu Broschen gossen. Sie walzten Draht, formten Perlen aus heißem Glas oder schliffen Bernstein. Schmuck war aber keineswegs nur Zierde: Die Wikinger zeigten damit ihren Reichtum.

Auch Männer trugen Kostbarkeiten am Körper. Praktisch waren manche noch dazu: Silberne Armreifen etwa brachen die Wikinger in Stücke, um damit zu bezahlen. Sogar eine Basteltechnik trägt ihren Namen: Wir zeigen euch, wie das „Wikingerstricken“ funktioniert.

Runen, was steckt dahinter ?

Man sagt Runen viel magisches nach. Aber stimmt das denn auch ? Ich habe mich mit Runen durch mein Hobby sehr sehr lange beschäftigt. Ja, Runen sind etwas besonderes und wertvolles für diejenigen, die damit etwas anfangen können und damit umgehen können. Am besten, man macht sich die Runen selbst, entweder Holz oder Speckstein, wenn es keine geschnitzten Knochen sein sollen. Man muß zu ihnen einen Bezug haben. Vor allem gibt man diese nicht aus der Hand.

Das exakte Alter und vor allem der genaue Urspung der Runen sind nach wie vor unklar. Es gibt Funde, deren Alter auf über 10.000 Jahre geschätzt wird ! Aktuellen Forschungen zufolge liegt einer der Ursprünge auf jeden Fall im früheren phönizischen Einflussbereich.

Es existieren drei wissenschaftliche Meinungen, worin der Ursprung der Runen begründet ist:

Persönlichkeiten: Auður Ketilsdóttir

Allgemeines:

Leider ist nicht ganz soviel über Auður Ketilsdóttir gesichert. Sie war sicher eine interessante Frau … Bilder oder Zeichnungen, die sie real zeigen, gibt es nicht.


Ein paar Daten im Kurzüberblick:
  • Sie ist unter vielen Namen bekannt:
    • Aud, die Tiefsinnige
    • Aud Ketilsdóttir
    • Auður Ketilsdóttir
    • Auður djúpúðga Ketilsdóttir
    • Unn
    • Unna
    • Heather
  • Tochter von dem norwegischen Ketill Plattnase und seiner Frau Yngvillda. Wir wissen nicht, ob Ketill Hersir, Jarl, „Kleinkönig“ oder ein „Clansführer“ oder alles davon auf irgend eine Weise gewesen ist.
  • Aud ist verheiratet mit Olav dem Weisen, König in Dublin. Andere Stellen im Internet sagen, Aud sei Königin von Irland gewesen, nicht nur von Dublin.
  • Sie ist Mutter von Þórsteinn Óláfsson (auch: Thorstein, der Rote, Þorsteinn rauður). Þórsteinn Óláfsson seinerseits ist etwas bekannter.
  • Man nimmt an, dass sie ca. 830 / 840 geboren in Raumsdal, Telemark, Norwegen wurde, imd  bis 900 n. Chr. (in Hvammi, Dala, Island) gelebt haben soll.
Interessantes:
  • In einigen Romanen wird versucht, Ihr Leben zu konstruieren:
    • Marie-Josephe Guers: „Braut des Nordens
    • Vilborg Davíðsdóttir: „Audur
    • Vilborg Davíðsdóttir: „Vigrodi
  • Ich habe über sie nur etwas in der isländischen Wikipedia finden können – Artikel.
  • Wir begnen Aud in verschiedenen Sagas, die aber als Quellen nicht unproblematisch sind.

Link zu Beowulf

Weblink Beowulf (zum Nachlesen)

Die Wellen durchflog, vom Winde beflügelt
Das Schiff wie ein Vogel, das schaumhalsige Meer,
Bis am nächsten Tage zur nämlichen Zeit
Der gewund’ne Steven so weit gelangte,
Daß Land die Segler erlugen konnten,
Flutumbrandete Vorgebirge, Ragende Felsen.
Erreicht war das Ziel; Der weiten Reise.
(Beowulf)

Das Essen der Wikinger

Es existieren aus der frühmittelalterlichen Küche keinerlei Rezeptbücher. Man kann sich also nur an Grabbeigaben, religiöse Vorschriften, Gesetze, Lebensbedingungen, sowie Flora und Fauna der damaligen Verhältnisse orientieren, was man für Lebensmittel gegessen haben könnte.


Etwas über die Eßgewohnheiten der Wikinger, die ja in der frühmittelalterlichen Zeit lebten (Wikingerzeit 793 bis 1066 n. Chr), findet sich im Internet:

War Medizin Frauensache ?

Die Göttin der Heilkunst war Eir, eine Frau.

Aber war Medizin und Pflege vornehmlich Sache der Frau ? Ich glaube es fast. Zu dieser Zeit dürfte die Medizin weitgehend Erfahrungsmedizin gewesen sein. Auch in den Sagas werden größtenteils Frauen genannt, die sich um Kranke und Verletzte kümmerten.


In der Ólafs Saga, einem Teil der Snorri Sturluson’s Heimskringla, gibt einen kleinen Einblick im Kapitel 234. Daraus entnehme ich:
  • Die Wundversorgung übernehmen Frauen.
    • Die Wunden werden mit Wasser gereinigt.
    • Man gibt den Verwundetem Lauchsuppe zu essen, um festzustellen, wie tief die Wunde ist (Geruch von Lauch dringt ggf. aus dem Körper)
    • Man zieht das Eisen aus der Wunde mit einem Paar Zangen.
In der Njáls Saga, Kapitel 57 wird Hildigunnr, Tochter von Starkaðr vorgestellt. Sie bekommt den Namen „Hildigunnr læknir“, also „Hildegunnr die Heilerin“. Einige Kapitel später versorgte sie die Wunden von ihrem Vater und ihrem Bruder.

Eine andere Ärztin (læknir) wird in der Droplaugarsona Saga erwähnt.

Auch wenn die Sagas ja keine verläßliche Quellen sind, kann es kein Zufall sein, dass ausgerechnet für den Bereich Medizin und Heilkunde eine Göttin „zuständig“ ist.

Könnte man sich aus dem Fenster lehnen, und sagen, dass die Heilkunde im Großen und Ganzen FRAUENsache gewesen ist ? Was meint IHR dazu ?

Gab es kämpfende Frauen ?

In der Serie "Vikings" sehen wir eine Vielzahl von kämpfenden Frauen ("Schildmaid") und auch bei "Herr der Ringe" gab es Eowyn, die als Vorlage zu einer Darstellung hergenommen wird.

Aber gab es wirklich kämpfende Frauen im Sinne einer heutigen Berufssoldatin bereits in der Wikingerzeit ? 

Ein echtes Reizthema ! Und gar mancher wird nun die Hände über den Kopf zusammen schlagen, denn man möchte darüber am liebsten gar nicht debattieren. 

Eigentlich hatte Frau genug mit Haus, Hof und Kindern zu tun. Und wenn wir uns die Stellung als Frau so anschauen, lebte sie im Vergleich zu anderen Völkern gar nicht so furchtbar schlecht. Oder ?

Mein Webkamm

Das ist mein kleiner Webkamm.

Wie man unschwer erkennen kann, hat er Platz für 29 Kettfäden:

15 Löcher
14 Schlitze

Der Webkamm läßt sich auch mit etwas handwerklichem Geschick nachbauen.
Lust bekommen, den Webkamm nachzubauen, und gleich mit Weben loszulegen ? Na, dann ... Los geht es !

Karl-Otto in Lindenfels 2001


Das Spinnen mit der Handspindel

In der nordischen Mythologie gibt es die Nornen, die an  der Wurzel der Weltenesche Yggdrasil an einem Brunnen wohnen, dem Schicksalsquell, aus dem sie den heiligen Weltenbaum begießen und der nach der ältesten Norne Urdarbrunnen heißt. Sie lenken die Geschicke der Menschen und Götter, indem sie die Fäden des Schicksals spinnen und weben.

Sie heißen Urd (das Gewordene), Verdandi (das Werdende) und Skuld (das Werdensollende), d. h. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der Name der letzten Norne, „Skuld“ (wörtlich = „Schuld“) ist auch bekannt als der Name einer Walküre.

Daraus kann man ersehen, dass das Spinnen sehr wichtig gewesen ist. Ohne das Spinnen keine Stoffherstellung am Gewichtswebrahmen und damit Kleidung.

Zum Spinnen stand der Wikingerfrau lediglich als Werkzeug eine Handspindel zur Verfügung, denn Spinnräder gab es noch nicht. Das Spinnrad gelangte gegen Ende des 12. Jahrhunderts aus dem orientalischen Raum nach Europa. 

Kammweben (Infosammlng)

„Wenn wir unser Leben weben, können wir lernen, unerwartete Schwierigkeiten
und Fehler vorteilhaft in das Gesamtmuster unseres Lebens zu verweben.
Etwas Gutes wohnt den meisten Schwierigkeiten inne."
(Norman Vincent Peale)

Der älteste Fund eines Webkamms stammt aus einer Römersiedlung in England aus dem 1. Jhd. n. Chr. Er wird wird aber schon für die Keltenzeit angenommen.

In Österreich wurden Bänder gefunden, die auf das 5./6. Jhd. v. Chr. datiert werden. Da es sich beim Kammweben um die gleiche Technik wie beim Gewichtswebstuhl handelt, können die Bänder aber sowohl auf dem Kamm, oder auch auf dem Webstuhl hergestellt worden sein.


Kammweben bietet eine tolle Möglichkeit, kreativ zu sein. Wer kreativ sein möchte, der findet hier eine schöne Gelegenheit, sich entfalten zu können.

Ein weiterer Punkt ist, dass man zum Kammweben keine teuren, speziellen Arbeitsgeräte braucht. Alles, was man braucht, kann man günstig basteln bzw. findet man im Haushalt.

Somit ist Kammweben schon für Kinder im Grundschulalter (ab 8 Jahren) geeignet. Die Technik ist geradezu ein ideales Schulprojekt, z. B. vor den Ferien, wenn die Zensuren ohnehin feststehen oder für ein Schulfest mit entsprechenden Themenschwerpunkten wie "Handarbeit", "Textiles Werken gestern und heute", "Webkunst", "Mittelalter um nur einige zu nennen.

Das  Kammweben ist faszinierend, und mit dieser Orientierungshilfe möchte ich Euch erklären, wie man einfache Muster weben kann, denn auch in dieser Technik lassen sich bereits wunderschöne Muster weben und natürlich entwerfen ! Noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten bietet allerdings das Brettchenweben. Diese Technik ist jedoch auch "zeitfressender".