Das exakte Alter und vor allem der genaue Urspung der Runen sind nach wie vor unklar. Es gibt Funde, deren Alter auf über 10.000 Jahre geschätzt wird ! Aktuellen Forschungen zufolge liegt einer der Ursprünge auf jeden Fall im früheren phönizischen Einflussbereich.
Es existieren drei wissenschaftliche Meinungen, worin der Ursprung der Runen begründet ist:
- Als Teutonen und Zimbern im die italienische Halbinsel eroberten, kamen sie mit dem lateinischen und dem nordetruskischen Alphabet in Berührung.
- Die Runen stammen ursprünglich von den Goten ab, ausgehend von der baltischen Küste im 2. Jahrhundert nach Christi Geburt.
- Die dritte Meinung besagt, dass die Runen letztlich nichts anderes als den Kreislauf der Natur widerspiegeln.
Was also auf jeden Fall sicher ist, ist dass die Runen ein wichtiger Bestandteil der germanisch-nördlichen Sprachen waren. Zur damaligen Zeit hatten Runenkundige, die „Vidkis“ oder „Völven“, als universelle Berater von Stammesfürsten und viel später Königen einen sehr hohen gesellschaftlichen Rang. Die Runen dienten allgemein als Schriftzeichen, wurden aber auch zu religiösen und zu Orakelzwecken eingesetzt.
Unser heutiges Wissen über die Runen basiert ja im Grunde hauptsächlich auf zwei Büchern, zum einen ist das „Odins Runenlied“ und zum anderen die „Edda“ (Lieder- und Sagensammlung).
In der Edda wird berichtet, dass Odin am Baum hängend – sein Augenlicht einseitig opfernd – die Weisheit um die Runen erhielt. Und damit eigentlich die Weisheit um den Zyklus der Natur.
Der Weltenbaum Yggdrasil
Ich weiß, dass ich hing am windigen Baum
Neun lange Nächte,
Vom Speer verwundet, dem Odin geweiht,
Mir selbst, ich selbst,
Am Ast des Baums, dem man nicht ansehen kann,
Aus welcher Wurzel er sproß.
Sie boten mir nicht Brot noch Met,
Da neig ich mich nieder
Nahm Runen auf, nahm sie ächzend:
Da fiel ich ab zur Erde.
(138. und 139. Strophe aus dem Havamal , Ältere oder Poetische Edda)
Bedenkt man nun, dass es der Weltenbaum YAGGDRASIL war, an dem Odin hing, dass die Natur vieles von sich preisgibt, wenn man sie nur beobachtet, so mutet die dritte Erläuterung, die oben genannt ist, sehr schlüssig an.
Häufig ist zu bemerken, wie machtvoll Chaos der natürlichen Art ist; die Stille des Winters verrät viel über die Eisrune Isa, das Prinzip von Geben und Nehmen der Rune Gebo ist tief in unserer Umwelt verankert.
Das bedeutet also, dass man im Grunde genommen die Runen benutzt, die bei den „Wikingern“ eher üblich gewesen sind, also entweder das „alte“ oder das „neue“ Furthark.
Meistens werden heute diese 24 Runen, also damit das „neue“ Furthark benutzt: Fehu, Uruz, Thurisaz, Ansuz, Raido, Kenaz, Gebo, Wunjo, Hagalaz, Naudiz, Isa, Jera, Eihwaz, Perthro, Elhaz, Sowilo, Tiwaz, Berkana, Ehwaz, Mannaz, Laugaz, Ingwaz, Dagaz und Othala.
Wenn man an Runen glaubt, dann hat man sich in der Regel auch mit dem nordischen Glauben auseinandergesetzt, der zugegebenermassen nicht so ganz einfach ist.
Runenweihe ist bei den nichtchristianisierten „Wikingern“ (Auch eine Fehlbezeichnung, aber nicht schlimm. Müsste heissen: Norweger, Schweden, etc. pp.) eine Aufgabe der Goden oder des Stammesfürsten, wenn kein Gode da war. In Island und Norwegen gibt es übrigens noch welche.
Ich persönlich habe Runen, die ordnungsgemäs geweiht worden sind, nach einem bestimmten Ritual. Ich bin kein Gode, daher steht mir das nicht zu. Nein, kein Tier- oder Menschenopfer war beteiligt. Früher hat man dafür 7 Menschen, 7 Tiere etc. getötet für wichtige Opferzeremonien. Das möchte ich nicht näher ausführen.